Unser Reisebericht Makanyi Südafrika faßt unsere 7 Tage Fotoreise zur Luxus Safari Lodge im Timbavati Reserve in Südafrika zusammen.
Wir haben diese Reise mit einem Trip nach Mauritius verbunden (siehe Reisebericht Mauritius)
1.Tag: Johannesburg -> Hoedspruit -> Timbavati (Makanyi Safari Lodge)
2.-6.Tag: Makanyi Safari Lodge
7.Tag: Timbavati -> Hoedspruit -> Johannesburg -> Zürich -> Paris -> München
Organisiert und gebucht wurde die Reise über: AST-Reisen
Landeswährungen: Südafrika = ZAR (Südafrikanischer Rand), aber auch hier werden USD in den Lodges gern genommen. Ansonsten funktioniert Kreditkartenzahlung überall problemlos.
Impfungen: Aus Deutschland kommend sind keine Impfungen – auch Gelbfieber nicht – vorgeschrieben. Es empfehlen sich jedoch die Standardimpfungen, siehe Vorschläge auswärtiges Amt. Malariaprophylaxe gilt nur für Südafrika, hier muss jeder für sich abwägen, ob oder ob nicht.
Gepäck: Wenn man in Afrika mit dem Kleinflugzeug reist, dann sollte man auf „weiches“ Gepäck (z.B. Sporttaschen), die Gewichtsbeschränkung und Kabinengepäckmasse achten. Das Fotoequipment sollte definitiv an Bord mitgenommen werden.
Hilfreich: Ein kleines Taschenmesser sowie eine starke Taschenlampe mit Ersatzbatterien sind oft sehr nützlich. Die Handytaschenlampe tut es zur Not auch, leuchtet aber oft nicht weit genug.
Bekleidung: Was müssen wir mitnehmen? Wir haben uns diesmal bei angesagten 37 Grad tagsüber für etwas weniger warme Sachen entschieden, aber auch wieder nach dem Zwiebelprinzip gepackt. Letztendlich hat alles wunderbar in die schon von der letzten Tour bekannten Nike Sporttaschen gepasst. Gewicht: 15kg (je Tasche).
In den Lodges in Afrika kann man seine Kleidung in der Regel kostenlos oder gegen geringen Aufpreis waschen lassen. Das spart eine Menge Gepäck.
1.Tag: Wir nutzen den Hotelschuttle zum Flughafen Johannesburg. Wir haben eine Nacht im Hotel verbrcht, da wir vorher noch auf auritius waren (siehe Reisebericht Mauritius). Am Flughafen leider wieder Diskussion zum Handgepäck. Langsam sind wir etwas genervt, aber am Ende alles gut.
Der Flug nach Hoedspruit dauert nur 35min, der Flughafen ist schnuckelig klein und das Gepäck wird von einem Traktor mit Anhänger geliefert.
Draußen warten schon alle Transfers zu den Lodges und auch wir sind gegen 15:30Uhr endlich in unserer Makanyi Guest Lodge angekommen. Ein Traum, den wir bei Ankunft kaum genießen können.
Kurz die Formalitäten klären, dann umziehen und schon geht es auf den ersten Game Drive.
Es ist kühler als erwartet, aber eine tolle Fahrt in einem tollen Reservat.
Das Highlight ist nach Sonnenuntergang ein Leopard mit Beute, der von 2 Hyänen einen Baum raufgescheucht wird. Spektakulär!
Zurück in der Lodge gibt es ein fantastisches Abendessen auf der Veranda und dann fallen wir müde ins Bett. Hinweis: wir hatten mit deutlich mehr Mücken zu dieser Jahreszeit gerechnet, aber es gab so gut wie keine und die wenigen liessen sich durch Anti Brumm / Autan gut abhalten.
2.Tag: Wie für Safaricamps üblich erfolgt das Wecken sehr früh um 05:30Uhr. Gegen 06:00Uhr geht es auf den ersten Gamedrive. Der Himmel ist bedeckt und es regnet leicht, als wir zu den Autos gehen. Damit haben wir irgendwie überhaupt nicht gerechnet, da es 2 Tage zuvor laut Wetter App noch 37 Grad hatte.
Während der Fahrt hört der Regen auf und wir sehen unser erstes Spitzmaulnashorn (Black Rhino), sehr selten und ein guter Start in den Tag. Bei einer Kaffeepause haben wir eine sehr schöne Begegnung mit einem Elefanten. Wir waren gerade alle aus dem Safariwagen raus und tranken Kaffee, als dieses nicht gerade kleine Exemplar sich durch die Büsche genähert hat. Das ist schon was anderes, wenn man nicht im Auto ist.
Gegen 09:00Uhr sind wir wieder zurück in der Makanyi Guest Lodge, die wir jetzt erstmalig bei Tageslicht sehen. Wunderschön. Die Wolken reißen auf und der azurblaue Hinmel kommt zum Vorschein.
Nach dem Frühstück setze ich mich auf die Veranda unseres Hauses und genieße den Blick auf die vorbeiziehenden Tiere (Impalas, Kudus, Giraffen, Warthogs, Zebras, Gnus, um nur einige zu nennen). Um 13:00Uhr geht es dann mit Mittagessen weiter. Verhungern kann man hier definitiv nicht.
Kurz vor 16:00Uhr starten wir zum Gamedrive am Nachmittag. Wir haben uns 2 Objektive ausgeliehen. Das Nikon 200-400 f/4 VR II und das Nikon 200-500 f/5.6. Mich hat der Vergleich zu meinem Tamron 150-600 G1 interessiert. Dabei ging es mir nicht um die professionellen Vergleiche, davon findet man im Netz genug, sondern um das tatsächliche Handling und wie sie sich im Vergleich zu meinem Tamron schlagen.
Das Nikon 200-400 VR II ist ein echtes Schwergewicht (über 3kg) und man schleppt da einiges rum. Den ganzen Tag damit rumlaufen, keine Chance. Aber im Safariwagen eine ganz andere Nummer und demjenigen, der das nötige Kleingeld hat zu 100% zu empfehlen. Schneller Fokus, super scharf, toller Kontrast, passt alles und gebaut wie ein Panzer. Ich hatte noch nie so viel Spass mit einem Objektiv.
Das Nikon 200-500 f/5.6ist ebenfalls gut, aber halt eine andere Liga, nicht nur preislich. Gleichzeitig ist es bis auf die Zoom-Range dem Tamron 150-600 G1 ebenbürtig. Ordentliche Qualität, aber nichts für die Ewigkeit (muss ja auch nicht). Deutlich leichter als das 200-400 (knapp über 2kg, das ist schon eher was für den ganzen Tag) und ebenfalls mit schnellem, präzisen Fokus.
Beim Tamron 150-600 G1 sitzt der Fokusring nicht am Ende des Objektivs (wie beim Nikon 200-500mm), wo man beim Freihandfotografieren gern festhält. Dadurch ist das Risiko, den Fokus zu verstellen, geringer. Ausserdem ist der Zoomweg des Tamron deutlich kürzer und es ist leichter und preislich günstiger. Deshalb gibt es für mich derzeit keinen wirklichen Grund zum Nikon 200-500mm f/5.6 zu wechslen. Nikon und Tamron nehmen sich hier wirklich nichts in dieser Preisklasse.
Wir haben unsere Nikon Tele-Objektive bei Africa Photographic Services in Südafrika geliehen. Die Anlieferung zur Lodge und Abrechnung per Kreditkarte waren top. Gern immer wieder. Erstklassiger Service.
3.-6.Tag: Die Safaritage laufen grundsätzlich alle nach dem gleichen Schema ab. 05:30Uhr wecken, 06:00Uhr der erste Game Drive, mit Frühstückskaffee. Hier sei der von unserem Ranger Nico erfundene Kakao-Amarula-Kaffee als Highlight genannt. Dann um 09:30Uhr Frühstück, 13:00Uhr Mittag, 15:30Uhr High Tea und um 16:00Uhr Abfahrt zum abendlichen Gamedrive.
Rückkehr dann gegen 19:00Uhr (je nachdem was man gerade so entdeckt hat) und dann direkt an die Bar für den Austausch des Tages mit den anderen Gästen. Bei guten Lodges wird das Menü vom „Chef(koch)“ persönlich vorgestellt, inklusive Weinempfehlung (bei Makanyi ein Highlight) und nach dem Essen geht es meist direkt ins Bett.
Der Ablauf ist grundsätzlich individuell für jede Lodge, aber eigentlich unterscheidet es sich nur von den Zeiten und ob es Zwischenmahlzeiten gibt, was bei guten Lodges öfter der Fall ist.
Die Zeit zwischen den Game Drives hat man für sich zur Verfügung, kann Sport machen, Schlafen, Relaxen oder was auch immer. Als Fotograf nutzt man die Zeit natürlich auch, um Bilder rund um die Lodge zu machen, denn auch hier gibt es eine „Tierwelt“.
An dieser Stelle komme ich noch einmal auf die Objektive zurück. Während des Tages und mit genug Licht sind die Ergebnisse des Tamrons gegenüber dem Nikon 200-400 nur geringfügig schlechter. Die meisten Hobbygotografen würden den Unterschied nicht wirklich merken, da diese sich erst beim „crop“ und in Dingen wie Kontrast zeigen.
Ganz anders dagegen bei schlechteren Lichtverhältnissen, vor allem früh am Morgen oder in der Abenddämmerung, welches auf Safaris meist genau die Zeiten der Tierbeobachtung sind. Hier spielt das Nikon 200-400 VR II mit seiner Blende f4 ganz klar seine wahre Stärke aus. Durch die monströse Frontlinse kommt soviel Licht, dass der AF immer trifft, selbst, wenn man das Gefühl hat, es wäre schon dunkel. ISO muss selten höher als 3200, wo man beim Tamron eher schon bei 4000-5000 ist (klar, es ist auch eine Blende f6,3 bei 400+mm).
Ich muss sagen, als ich das Objektiv nach 2 Tagen wieder abgeben musste und zurück auf das Tamron 150-600 gewechselt habe, fühlte es sich schon wie eine „Amputation“ an. Vor allem als wir abends ein Löwenrudel beobachtet hatten und ich einige schöne Shots verpasst habe, da ich noch mit den ISO Einstellungen des Nikon 200-400 VR II unterwegs war. Zudem hatte ich beim ersten „durchschauen“ plötzlich das Gefühl die Schutzkappe wäre noch auf dem Objektiv, so viel dunkler war es.
Der Wunsch sich die „Dicke Berta“, wie wir das Nikon 200-400 VR II liebevoll genannt haben, zu besitzen ist leider geweckt. Ausleihen würde ich es für Safari definitiv immer wieder. An dieser Stelle aber auch noch ein weiterer Tipp. Für das Timbavati Reserve sind 400mm locker ausreichend, da es nur wenige Situationen gibt, wo man diese Reichweite voll nutzt, außer man ist „Birder“.
Für die meisten Private Game Reserves (z.B. auch Sabi Sabi, Madikwe oder Marataba) reichen 400mm aus, da in diesen „Offroad“ gefahren werden darf und man sehr nah an alle Tiere rankommt. Aus diesem Grund sollte man sich vor der Safari gut überlegen in was für einem Gebiet man unterwegs sein wird und seine Objektive sorgfältig planen.
Für „Birder“ sind 500mm eigentlich ein Minimum, jedes „mehr“ hilft. Da sind das Nikon 200-500 oder das Tamron 150-600 die erste Wahl, wenn Budget eine Rolle spielt (oder natürliche Festbrennweiten). Für diejenigen, die es sich leisten können und wollen, erhöhen das Nikon 200-400 VR II oder das neue Nikon 180-400, welches sogar schon einen Telekonverter eingebaut hat, den Spassfaktor deutlich, bei gleichzeitger drastischer Reduktion des Kontostandes.
Im Anschluss ein paar Bilder, die ich mit dem 200-400 „geschossen“ habe (mehr Bilder findet man unter Flickr, siehe Link unten):
Alle Bilder sind direkt vom „.jpg“ aus der Kamera und lediglich hier und da ein Crop, bzw. geringfügig noch die Schärfe mit Lightroom etwas nachgezogen. Ansonsten unverändert.
Ich finde man kann sehr schön erkennen, dass das Nikon 200-400mm VR II wirklich extrem plastische Bilder liefert.
Die nachfolgenden Bilder sind mit dem Tamron 150-600mm (G1) gemacht und persönlich finde ich den Unterschied vor allem im Kontrast spürbar und Feinheiten kommen weniger gut raus, sobald das Licht schlechter wird.
7.Tag: Ein letzter Game Drive mit wirklich spektakulären Eindrücken, z.B. einer riesigen Elefantenherde am Wasserloch. Auch diese Bilder sind mit dem Tamron 150-600mm G1 entstanden.
FAZIT:
Makanyi in Timbavati war ein sensationelles Erlebnis mit wahnsinnig aufmerksamen Mitarbeitern, die in Freundlichkeit und Service kaum zu überbieten sind. Diese Lodge kann man jedem uneingeschränkt empfehlen. Danke!
Der Rückflug von Hoedspruit nach Johannesburg erinnert an die frühe Zeit des Fliegens und wir sind selten so entspannt abgeflogen. Um 19:25Uhr startet unser Rückflug nach Deutschland und wunderbare 2 Wochen gehen zu Ende. Aber wir kommen wieder, das steht jetzt schon fest.
Wir verlassen uns hier immer auf das Reisebüro AST, wenn es um Südafrika, Botswana oder Namibia geht. Das Reisebüro hat eine Mitarbeiterin vor Ort (die zauberhafte Frau Csar), die die meisten Lodges kennt und immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Bei der Auswahl sollte man neben der Lodge, die einem gefallen sollte, fragen wie groß das zur Lodge gehörige Fahrtgebiet ist, ob es einen Tracker und einen Ranger pro Fahrzeug gibt, was die maximale Anzahl Gäste pro Fahrzeug ist und ggfs noch, ob die Lodge sich auf Fotografen spezialisiert hat (Makanyi z.B. ist so eine)
Dadurch muss man dem Guide nicht ständig erklären, warum das Licht besser von „hinten“ kommt, wenn möglich. Auch wichtig, wenngleich nicht ganz einfach herauszubekommen ist die Wildtierdichte und ob auch private Fahrzeuge in dem Gebiet fahren dürfen, was in der Tegel bei den Private Game Reserves nicht der Fall ist, dadruch sind diese „ruhiger“ aber auch signifikant teurer.
Für den Safari Neuling sind all diese Punkte weniger wichtig, da es in jedem Fall immer spannend ist, wenn man wilde Tiere erstmals auch wirklich wild sieht. Diese Spannung nimmt auch mit zunehmender Erfahrung nicht ab, aber man wird halt anspruchsvoller was gute Gamedrives und Lodges angeht. Deshalb ein weiterer Tipp. Gute Lodges sind nicht billig, aber es macht einen riesen Unterschied, ob man zu max. 6 Personen oder zu 10 Personen im Wagen sitzt.
Gute Lodges sind so organisiert, dass nie mehr als 2 Fahrzeuge pro Sighting vor Ort sind und lassen den Gästen ausreichend Zeit zur Beobachtung. Außerdem sind die Guides Top ausgebildet und gehen ggfs auch auf die Wünsche der Gäste ein. Man hat nie das Gefühl, dass man abgefertigt wird.
Mit den von uns gemachten Erfahrungen sollte man max 4 Nächte in einer Lodge bleiben, da man i.d.R. das Gebiet nach 3 Tagen ausreichend erkundet hat. Natürlich kann auch an Tag 4 und 5 noch spannendes passieren, es ist ja Wildlife, aber für einen selber ist es einfach auch spannender wieder Neues zu entdecken und i.d.R. sind auch die meisten anderen Gäste nur max 3 Nächte da, so dass die Lodges Ihr Programm darauf abgestellt haben.
Viele Lodges, vor allem die, die Fotografen als Safariteilnehmer für sich entdeckt haben, installieren jetzt sogenannte „Hides“ (Beobachtungsstationen auf Bodenhöhe) in der Nähe Ihrer Wasserlöcher. Für den ambitionierten Fotografen ist das Top (siehe meine Bilder von Mashatu in Botswana).
Mehr und mehr Lodges in Südafrika installieren diese jetzt, siehe z.B. auch Tuningi in Madikwe, die einen sehr luxuriösen Hide in 2018 eröffnet haben, der direkt von der Lodge zu erreichen Ist. Gerade für die Zeiten zwischen den Gamedrives, sind das tolle Möglichkeiten die Tiere aus anderer Perspektive zu erleben.
Die Fotoausrüstung, die wir nach Mauritius und Südafrika mitgenommen haben, findet Ihr im folgenden aufgelistet. Ausserdem habt Ihr die Möglichkeit die genutzte Fotoausrüstung über unseren Foto-Shop direkt zu bestellen und weitere technische Details abzufragen. Dort gibt es auch noch jede Menge Extras.